Mückenschutz

Die übelste Plage der Nacht – was tun?

Sie werden von Licht, von dem von uns ausgeatmeten Kohlendioxid und unserem Geruch angelockt und rauben uns summend die wohlverdiente Nachtruhe: Stechmücken. Welche Mittel und Massnahmen helfen, die lästigen Stiche von Mücken zu vermeiden?
Sie werden von Licht, von dem von uns ausgeatmeten Kohlendioxid und unserem Geruch angelockt und rauben uns summend die wohlverdiente Nachtruhe: Stechmücken. Welche Mittel und Massnahmen helfen, die lästigen Stiche von Mücken zu vermeiden?

Für Stechmücken ist das Wasser in Regentonnen und anderen Wasserstellen eine Einladung – hier legen sie ihre Eier ab und vermehren sich rasant. Besonders erfolgreich sind sie beim feuchtwarmen Wetter im Sommer. In der Dämmerung und bei Dunkelheit versucht man, bei geöffneten Fenstern und Türen kein Licht brennen zu lassen, um die Mücken nicht anzulocken. Doch das ist vergeblich: Die Plagegeister werden nicht nur von Licht, sondern auch vom menschlichen Geruch und dem von uns ausgeatmeten Kohlendioxid angelockt.

Wie wählen Mücken ihre Opfer aus? Es ist ein sehr komplexer Prozess, der eine Vielzahl von geruchlichen, thermischen und optischen Faktoren berücksichtigt. Während des Fluges orientiert sich eine Stechmücke an visuellen Faktoren, bei der Annäherung an mögliche Opfer kommt jedoch vor allem der Geruchssinn der Stechmücke zum Einsatz. Kohlendioxid, das über die Lunge ausgeatmet und über die Haut ausgeschieden wird, kann von der Stechmücke aus einer Entfernung von über 30 Metern wahrgenommen werden. Mücken werden auch durch den Geruch angelockt, der durch den mikrobiellen Abbau von Fettsäuren im menschlichen Hauttalg entsteht. Da die Zusammensetzung des Schweisses und der ausgeatmeten Luft von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, ziehen manche Menschen Mücken stärker an als andere. Die bevorzugten Gerüche sind Milchsäure und Kohlendioxid. Da Letzteres in der verbrauchten Atemluft enthalten ist, macht es besonders schwierig, sich gegen die Plagegeister zu schützen. Vor allem Kohlendioxid ist der Grund dafür, dass schwangere Frauen häufiger gestochen werden: Sie atmen für zwei und sind so für die Mücken leichter zu finden.

[quote]Um sich vor Mückenstichen zu schützen, ist es ratsam, insektenabweisende Mittel zu verwenden und sich in den Abendstunden mit langärmliger Kleidung und Moskitonetzen zu schützen[/quote]

Stechmücken greifen aber je nach Gattung nicht nur Menschen, sondern auch Tiere an. Manche Stechmücken wechseln saisonal zwischen Mensch und Tier und können so Tierkrankheiten auf den Menschen übertragen. Es gibt noch ein weiteres Problem mit Mückenstichen: Sie jucken extrem, denn mit dem Stich gelangt der gerinnungshemmende Speichel der Mücke in die Stichwunde und unser Körper reagiert darauf mit der Ausschüttung des Botenstoffes Histamin. Die Folge sind lokale Schwellungen, Juckreiz und manchmal Entzündungen oder sogar Allergien.

Um dies zu verhindern, verwendet man Insektenabwehrmittel, sogenannte Repellentien. Das Wort Repellent kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „vertreiben, abwehren”. Die bekanntesten sind Citriodiol, DEET, Icaridin, ätherische Öle und Permethrin.

DEET (Diethyltoluamid) ist eine zulassungspflichtige Chemikalie, die in höheren Dosen schädlich für Organismen in der Umwelt sein kann. Aus diesem Grund sind die Hersteller von Insektenschutzmitteln dazu verpflichtet, Warn- und Dosierungshinweise auf die Verpackung aufzudrucken. DEET ist aufgrund seiner Zusammensetzung in Sprays wasserlöslich. Die Kläranlagen sind jedoch nur in der Lage, etwa 70% des DEET aus dem Wasser zu entfernen. Die restlichen 30% gelangen wieder zurück in den Wasserkreislauf und bauen sich im Laufe der Zeit ab. Auch Icaridin ist zulassungspflichtig: Es steht im Verdacht, Amphibienlarven zu dezimieren. Natürliche Wirkstoffe wie Citriodiol (para-Menthan-3,8-diol) oder ätherische Öle wie Lavendel, Citronella und Geraniol sind zwar umweltfreundlich, können aber in ihrer Schutzwirkung eingeschränkt sein und empfindliche Haut reizen.
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Auch wenn chemische Mittel den besten Schutz vor Mückenstichen bieten und in vielen Fällen die beste Wahl sind, gibt es noch viele andere Methoden. Hier finden Sie Tipps und Tricks gegen die lästigen Blutsauger.

  • Insektensprays werden auf die Haut aufgetragen, um den menschlichen Geruch für einige Stunden zu überdecken. Insektenschutzmittel, die DEET und Icaridin enthalten, haben sich als die wirksamsten erwiesen. Beachten Sie, dass Insektensprays mit hoher DEET-Konzentration manchmal Kunststoffe angreifen oder Hautreizungen hervorrufen können.
  • Die Schutzdauer hängt bei DEET von der Wirkstoffkonzentration ab. Einen Schutz von ca. 4 Stunden bieten Produkte mit einem DEET-Wirkstoffanteil von 30%. Bei einem DEET-Anteil von 40% sind Sie 6 bis 8 Stunden geschützt. Produkte mit 50% DEET schützen bis zu 10 Stunden.
  • Ätherische Öle aus Zitrusfrüchten, Lavendel, Eukalyptus oder Zedernholz können direkt auf die Haut aufgetragen werden, ihre Wirkung ist jedoch nur von kurzer Dauer. Bei empfindlichen Personen können sie zu Irritationen auf der Haut führen.
  • Für Schwangere, stillende Mütter und Kinder werden spezielle natürliche Mückensprays mit ätherischen Ölen empfohlen.
  • Nach der Rückkehr aus der Natur und vor allem vor dem Schlafengehen sollten die mit Spray behandelten Hautpartien gründlich gewaschen werden.
  • Das Auftragen des Insektenschutzmittels sollte ca. 20 Minuten nach dem Auftragen des Sonnenschutzmittels erfolgen. Wird zu schnell nach dem UV-Schutz aufgesprüht, kann die Wirkung der Sonnencreme verloren gehen. Nach dem Baden ist eine Auffrischung beider Produkte ratsam.
  • Um Schweissgeruch zu entfernen, kann es hilfreich sein, vor dem Schlafengehen oder vor dem Aufenthalt im Freien mit parfümfreien Produkten zu duschen.
  • Eine gute Methode für die Nacht: Eine getragene Socke zur Ablenkung neben das Bett legen. In Versuchen hat sich gezeigt, dass Mücken durch den Geruch der Socke angelockt werden. Ein Ventilator neben dem Bett sorgt auch dafür, dass die Mücken den Geruch der Menschen nicht mehr so intensiv wahrnehmen können.
  • Ein bewährtes Hausmittel ist das Räuchern mit Salbei. Eine Handvoll getrocknete und zerkleinerte Salbeiblätter in einer feuerfesten Schale anzünden. Der würzige Geruch der Salbeiblätter wird von den Insekten als geradezu ekelerregend empfunden und ist für Mücken nur schwer zu ertragen.
  • Der Duft mancher Pflanzen schreckt Mücken ab. Sie können bei der Vermeidung von Stichen und Bissen behilflich sein. Ein bepflanzter Balkonkasten vor dem Fenster oder ein paar Töpfe direkt auf dem Fensterbrett können helfen, die Mücken fernzuhalten. Geeignet sind z.B. Tomaten, Lavendel, Katzenminze, Thymian und Basilikum.
  • Ein typisches Hausmittel ist eine Zitrone, die mit Gewürznelken gespickt ist. Auch sie soll die Mücken in die Flucht schlagen.
  • Wirksam können Mückenstecker sein, die verschiedene Wirkstoffe in die Raumluft abgeben, wenn Sie in eine Steckdose eingeschaltet sind. In grossen Räumen und bei geöffneten Fenstern verlieren diese Abwehrmassnahmen jedoch an Wirksamkeit.
  • Lange Ärmel und Hosenbeine machen es den Mücken schwer, Nahrung zu finden. Ein wirksames Hindernis für den Rüssel des Blutsaugers stellen sie jedoch nicht dar. Auch durch weite Hosenbeine und Ärmel können sich die Mücken hindurchzwängen.
  • Besser ist stichfeste Kleidung in hellen Farben: Sie ist so dicht gewebt, dass Mücken kaum oder gar nicht durch die Kleidung stechen können. Achten Sie aber darauf, dass die Kleidung sich gut lüften lässt.
  • Es gibt auch spezielle Kleidung, die mit dem Wirkstoff Permethrin imprägniert ist. Sie können bereits imprägnierte Kleidung kaufen oder Ihre Kleidung mit einem speziellen Imprägnierspray schnell und einfach selbst behandeln. In Risikogebieten sollten auch imprägnierte Socken getragen werden, da viele Mücken bevorzugt in die Füsse stechen. Es ist ratsam, die Socken möglichst alle zwei Tage zu wechseln, da der Geruch, der sich sonst aus den Socken entwickelt, die Mücken anlockt.
  • Engmaschige Netze in den Fensterrahmen sowie ein Moskitonetz über dem Bett und über dem Kinderwagen bieten einen wirksamen Schutz. Wichtig ist, dass der Abstand zwischen dem Netz und der Person, die sich darunter befindet, so gross wie möglich gewählt wird. Im Zweifelsfall wird die grössere Variante (2-Personen-Netz) empfohlen.
  • An heissen Sommertagen sollte beim Kochen öfter mal Knoblauch verwendet werden, da der Knoblauchgeruch über die Haut abgegeben wird. Das verringert die Gefahr von Mückenstichen. Denn die Mücken sind von dem Geruch gar nicht begeistert und suchen sich – wenn möglich – ein anderes Opfer.
  • Stark allergische Personen sollten immer ein Notfallset mitführen und einen Arzt aufsuchen.
Mit diesen Tipps und Tricks können Sie die Mücken erfolgreich von ihrer Blutmahlzeit abhalten!

Wie schützen Sie sich vor Mückenstichen?

Moskitonetze
Repellents
ätherische Öle
Hausmittel
nächtliche Mückenjagd
mehrere
anders
gar nicht
308 stimmen
Die Umfrage ist vollkommen anonym. Es werden keine persönlichen Daten gespeichert. Es ist nur eine Abstimmung pro Person möglich und erlaubt.

Fakten zum Thema

  • Mückeneier können mehrere Jahre trocken bleiben und entwickeln sich, sobald sie ausreichend Feuchtigkeit erhalten.
  • Nur die weiblichen Mücken stechen. Sie sind auf ein bestimmtes Eiweiss aus unserem Blut angewiesen, um nach der Befruchtung Eier zu bilden.
  • Die Zeit, zu der Mücken stechen, hängt von der Art ab. Es gibt sowohl tagaktive als auch nachtaktive Stechmücken.
  • Auf der ganzen Welt gibt es mehr als 3000 Stechmückenarten.
  • Mücken sind ein unverzichtbares Glied im Nahrungsnetz, ohne sie würden viele andere Lebewesen wie Spinnen, Fische, Libellen und Vögel verhungern. Die Larven der Stechmücken stellen aber auch ein wichtiges Glied in der Nahrungskette des Süsswassers dar. Da sie sich von organischen Abfällen ernähren, reinigen Mückenlarven sogar das Wasser.