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Thema der Woche

Schlafstörungen

Die nachts knatternden Geräusche im Schlafzimmer können durchaus die Dezibelzahl von Strassenlärm erreichen. Wo kommen diese Geräusche her und wie können solche Schlafstörungen behandelt werden?

Der Schnarcher meint, gut ausgeschlafen zu sein – sofern er von seinem Mitschläfer nicht immer wieder geweckt wird. Doch er kann sich tagtäglich abgeschlagen und leistungsschwach fühlen und einen trockenen Mund am Morgen haben. Man muss solche Hinweise ernst nehmen – nicht nur wegen genervter Mitschläfer. Starke Schnarcher sind anfälliger für Herzkreislauferkrankungen, was am eingeschränkten Luftfluss liegt. Doch wie wird man eigentlich zu einem Schnarcher?

Zu den anatomisch bedingten Ursachen gehören Kieferfehlstellungen, vergrösserte Rachenmandeln, Fettablagerungen im Zungen-, Rachen- und Nackenbereich wegen Übergewicht sowie eine behinderte Nasenatmung durch Infekte oder chronische Nasennebenhöhlenentzündungen. Zu einem erschwerten und geräuschvollen Atem tragen auch Alkohol, das die Muskeln erschlaffen lässt, sowie Rauchen und Kaffee, welche die Schleimhäute nachts anschwellen lassen, bei. In der Regel erschlaffen die Muskeln im Rachenraum im Schlaf bei Schnarchern so stark, dass weiche Gaumenteile im Luftzug des Atems vibrieren. In Rückenlage werden die Atemwege verengt, wenn der Zungengrund zurückfällt. So entsteht eigentlich das Geräuschproblem. Da im Alter die Muskulatur auch in Rachenraum schwächer wird, sind meist Männer ab 50 betroffen.

Schnarchen kann zur obstruktiven Schlafapnoe führen. Dabei werden die oberen Atemwege nahezu vollständig blockiert, was Atemstillstände verursacht, die mit heftigem Luftholen wechseln. Der Schläfer selbst bemerkt dies meist nicht, doch der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt, die Stresshormone werden vermehrt ausgeschüttet und das wirkt sich auf andere Organfunktionen wie Herz und Kreislauf oder die Lunge aus. Man leidet unter Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Sodbrennen, Herzrhythmusstörungen und sogar Depressionen sowie Ängste, wobei sich die Tagesschläfrigkeit als auch das Unfallrisiko erhöhen.

Zähneknirschen ist eine weitere Schlafstörung, die eine Reihe gesundheitlicher und sozialer Probleme verursachen kann. Kopf- und Zahnschmerzen sowie gestörter Schlaf sind noch nicht alle typischen Folgen. Der Knirscher presst mit sehr grossem Druck seine Zähne aufeinander, seine Kaumuskeln arbeiten mit einer unglaublich starken Beisskraft. Dieser unbewusste Prozess verursacht langfristige Schäden an der Zahnsubstanz. Es kommt zu Abschleifspuren, zu einer erhöhten Empfindlichkeit der Zähne und diese können sich verformen, lockern und sogar ausfallen. Auch die Kiefergelenke können sich schmerzhaft verändern. Weitere Folgen sind Muskelkater, Spannungsschmerz im Hals-Schulter-Bereich oder sogar der berüchtigte Tinnitus (Ohrgeräusch). Es kann zu einer Kiefergelenksperre kommen, die man durch Knackgeräusche beim Mundöffnen bemerkt. Später am Tag spürt man Verspannungen im Gesicht, den Schultern, im Nacken.

Die Ursachen von Zähneknirschen sind am häufigsten Stressreaktion oder das Verarbeiten seelischer Probleme im Schlaf. Stress und Belastungsdruck können das Zähneknirschen auch bei Kindern und Kleinkindern verursachen. Ein orthopädisches Problem der Kiefergelenke, schiefe Zähne oder schlecht sitzender Zahnersatz sowie Bissanomalien sind weitere Ursachen für knirschende Zähne. Bestimmte Medikamente und Alkohol können auch ursächlich hinter dem Zähneknirschen stecken.

Wie kommt man mit solchen Schlafstörungen zurecht? Ein Schnarcher sollte vermeiden, in Rückenlage zu kommen, und auf Alkohol, Rauchen sowie viel Kaffeetrinken verzichten. Bei anatomischen Besonderheiten und chronischen Nebenhöhlenentzündungen sollte ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt beziehungsweise ein Kieferorthopäde angefragt werden. Spezielle Nasenpflaster oder Nasenspreizer können die Atmung erleichtern. Beim psychisch bedingtem Zähneknirschen sollte man versuchen, die seelischen Ursachen zu erkennen und zu verarbeiten. Hier können auch eine Therapie zur Stressreduktion, progressive Muskelentspannung, eine Massagetherapie, eine Wärmebehandlung und sogar autogenes Training, Yoga und Thai Chi helfen. Eine Zahnschiene oder Aufbiss-Schiene kann die Zahnreihe zusätzlich schützen.

Allgemein gilt auch: ausreichend schlafen. Wer übermüdet ist, schnarcht und knirscht häufiger. Jeder kann zu seinem erholsamen Schlaf selber viel beitragen. Doch bei hartnäckigen Schlafstörungen sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.

Fakten zum Thema

  1. Leidet man an einem heftigen, unregelmässigen Schnarchen, kann dies ein Zeichen für Schlafapnoe-Syndrom sein. Bei dieser Atmungsstörung erschlaffen die Schlund- und Rachenmuskeln im Schlaf zu stark. Darunter leiden ungefähr zehn Prozent aller Männer und fünf Prozent der Frauen.
  2. Schlafapnoe kann Atemwegskrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und sogar Depressionen verursachen. Und umgekehrt: Die Herzkranken leiden oft auch unter dieser schwerwiegenden nächtlichen Atmungsstörung.
  3. Tumoren im Nasen-Rachen-Raum, enge Kiefer, Übergewicht sowie Alkohol- und Beruhigungsmittelskonsum verstärken das Apnoe-Risiko.
  4. Das Schnarchen kann folgendermassen verursacht werden: bei 20% der Patienten senken sich von oben die weichen Gaumenbögen Richtung Zunge, bei 30% versperrt die zurückfallende Zunge die Atemwege, bei 50% gilt ein Mischbild, so die Statistik.
  5. Die Frauen müssen anfälliger für das Schnarchen sein, da sie eine engere Rachenöffnung als Männer haben. Doch die Zunge der Frauen fällt seltener zurück und die Weichteile des Rachens flattern weniger beim Atmen. Als Folge machen die Frauen nur gelegentlich Geräusche im Schlaf und schnarchen leiser.
  6. Beim Zähneknirschen verbeissen sich die Zähne stark ineinander. Die Kiefermuskulatur presst und mahlt, was weitreichende Folgen haben kann.

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